Hypnose?


Hypnose ist ja ein Begriff, der für die meisten Menschen eher mit Mystik, Esotherik und Hokuspokus verknüpft ist.

Dabei hypnotisieren wir uns den lieben langen Tag immer wieder mal selbst, ohne es wirklich zu bemerken. Die berühmteste Selbsthypnose ist wohl das Fernsehen. Wer hat nicht schon vor der Glotze gesessen und war so völlig versunken, dass er nicht mitbekommen hat, wie die Zeit nur so verflogen ist.

Manchmal passiert es mir, dass ich gedankenversunken ganz automatisch einen häufig gefahrenen Weg benutze ohne zu bemerken, dass ich ja eigentlich ganz woanders hin wollte... ganz schön tiefe Trance...

"Echt, du kannst hypnotisieren? Super, dann hypnotisier mich mal!" An dieser Stelle fliegt der Irrtum dann spätestens auf. Denn Hypnotisieren kann man nun mal nicht allein, es ist, wie einer meiner Lehrer mal so treffend formulierte, ein bisschen wie Tanzen. Also: "Tanz mich mal"  geht ja auch nicht wirklich. Es gehören wenigstens zwei dazu und vielleicht auch einer, der erst mal führt.

 

Deshalb ist mir grundsätzlich die Begrifflichkeit des mentalen Coachings etwas lieber, obwohl es tatsächlich auf dasselbe hinaus läuft.

Was machen also manche Frauen anders als andere? Hat das was mit Hypnose zu tun?

Wie wäre es denn, wenn zum Beispiel die Geburt ohne nennenswerte Schmerzen daher kommt?

Stell dir das mal vor! Ich bin neugierig, wann du entdeckst, dass du selber die Kontrolle behalten darfst.

Dieser Frage bin ich auf den Grund gegangen und tue es noch.

 

Ich entdeckte HypnoBirthing. Mein Interesse für diese "Hypnosesache" war geweckt, es schien, hier war des Rätsels Lösung zu finden. 

 

Kolleginnen erzählten mit großen erstaunten Augen von Geburten, die sie so noch nicht erlebt hatten. Ich wurde immer neugieriger und fand auch im Internet, bei Youtube viele Hinweise auf "schmerzfreie Geburten" und HypnoBirthing Geburten. Ich wollte es genauer wissen und hier begann für mich die faszinierende Reise durch die Geschichte des menschlichen Unterbewusstseins und wie das Gehirn so tickt.

 

Ich bin nur Hebamme und keine Hirnforscherin, doch allein die Erkenntnisse, was mit kleinen Mitteln und "Tricks" möglich wird, fand und finde ich höchst erstaunlich. Es wird möglich, sich selber und andere zum Positiven hin zu manipulieren. Das hört sich möglicherweise sehr esotherisch und für manche vielleicht sogar ein bisschen unheimlich an, ist es aber erstaunlicher Weise überhaupt nicht.

Denn man greift auf einfache Techniken zurück, die der Erfinder der modernen Hypnosetherapie Milton H. Erickson bereits vor langem entdeckt und genutzt hat.

 

Wissenschaftler haben schon vor geraumer Zeit herausgefunden, dass all unser Denken, Fühlen und Verhalten zu ca 90% von unserem Unbewussten gesteuert wird. Man erinnere sich an das bekannte Bild mit dem großen Eisberg, dessen Spitze aus dem Wasser ragt und der riesige Rest unter der Oberfläche schwimmt.

 

Was macht das Unbewusste nun mit uns, die wir seit jeher darauf geeicht wurden, dass Geburt prinzipiell sehr schmerzhaft zu sein hat. Es gibt doch kaum noch einen Film oder eine Geschichte, worin es um Geburt geht, wo nicht der Schmerz im Vordergrund steht und mit offenbar schmerzverzerrtem, dunkelrotem Gesicht laut geschrien und getobt wird.

Selbst meine Hebammenkolleginnen schauen mich regelmäßig  entgeistert an, wenn es um dieses Thema geht. Klar, denn die meisten erleben ja auch genau dies häufig in der Betreuung.

 

Bereits Freud erwähnte einmal, dass der Mensch eher dazu neigt danach zu streben, Schmerz zu vermeiden, als Freude zu gewinnen. Auch finde ich den Gedanken erstaunlich, dass es überhaupt nichts auf dieser Welt gibt, was so einfach wäre, als dass es nicht doch schwierig wird, tut man es gegen seinen Willen. Da kann selbst das Atmen, was wir täglich dauernd tun ohne drüber nachzudenken zur echten Herausforderung mutieren...

Was wäre denn eigentlich, wenn es nur schon an der gedanklichen Einstellung scheitert, dass eine so natürliche Sache wie das Gebären von Natur aus als etwas Normales, an sich Einfaches gedacht war?

 

Große Angst vor Schmerzen kann offenbar nur dazu führen, dass sich große Schmerzen nicht vermeiden lassen.

Ein Teufelskreis...denn, habe ich große Schmerzen schon einmal erlebt oder auch nur davon gehört, gelesen oder es gesehen, ist ja die Angst allein vor dem Schmerz schon beachtlich. Dazu  kommt dann oft auch noch die Anspannung und damit ist der Schmerz schon vorprogrammiert.

 

Wie ist es denn dann nun möglich, dass es dennoch Frauen gibt, die ihre Geburten ganz anders erlebt zu haben glauben? Spinnen die? Oder haben die wirklich irgendwas anders gemacht?

Auf der Suche nach dem Schlüssel zu diesem Geheimnis, bin ich auf einige sehr spannende Dinge gestoßen, die in der Natur der Weiblichkeit zu suchen sind und in der Macht, die unser Unbewusstes über uns hat.

 

Ausgesprochen spannend finde ich in diesem Zusammenhang das System des HypnoBirthings, denn hier wird mit einfachen Techniken eine Möglichkeit geschaffen, sich und sein Unbewusstes in einen positiven Grundzustand zu versetzen. Um genau zu sein, wird hier mit den Mitteln der Suggestion so trickreich hantiert, dass genau der Effekt dabei herauskommen kann, von dem jede Hebamme in Ihren Geburtsvorbereitungskursen träumt:

Eine selbstbestimmte, mutmachende Vorbereitung auf die Geburt und das Elternwerden.

Also eigentlich ein ganz alter Hut in neuer, sehr cooler Verpackung.


"All denen, die sagen, dass es einfach unmöglich ist, natürlich und ohne unnötige Schmerzen zu gebären, erwidere ich:

Was wäre, wenn wir Recht hätten? Wäre das nicht wundervoll?"

                                                                   ( Lorne R. Campbell, Senior, M.D. )

                                                                             

Hypnobirthing in Kassel

Die Geburtsvorbereitung mit Hypnosetechiken